HEPC Blog · 19.06.2020

Wissen, wie Pause geht: die Mañana-Kompetenz

Wissen, wie Pause geht: die Mañana-Kompetenz
Alles stehen und liegen lassen. Pause machen. Das mag einfach klingen, doch die Realität hat so ihre Tücken. Angefangen mit der Frage, womit man eigentlich so richtig entspannen kann.

Pausen sind wichtig, das wissen wir. Was aber, wenn die beste Entspannungstechnik uns noch mehr aufpusht, anstatt uns zu erden? Dann könnte es daran liegen, dass man die eigene Mañana-Kompetenz noch nicht gefunden hat – ein Tool, das einem hilft, ein Leben im Gleichgewicht zu führen.
«Mañana-Kompetenz» heisst die Fähigkeit, die Maja Storch und Gunter Frank in ihrem gleichnamigen Buch beschreiben. Darin werden die Leserinnen und Leser angeleitet herauszufinden, welche Art des Pausierens zu ihnen passt.

Drei Erkenntnisse zur Mañana-Kompetenz:

1. Du entscheidest über Stress oder Erholung.

Zwei Bereiche in unserem zentralen Nervensystem sind für das Thema Entspannung besonders wichtig: Sympathikus und Parasympathikus. Der Sympathikus ist aktiviert, wenn wir arbeiten und uns anstrengen. Der Parasympathikus hingegen ist in den Momenten der Erholung aktiviert. Das bedeutet: Wenn wir wissen, wie wir unseren Parasympathikus ankurbeln, können wir auch unsere Erholung steuern. Genauso wie wir unsere Smartphones immer wieder an den Strom anschliessen, führen wir auch uns selbst immer wieder neue Energie zu. Während das Elektrogerät sein Energielevel unmissverständlich kommuniziert, ist es beim Menschen etwas komplizierter: Wir haben keine Anzeige dafür und müssen auf unser Gefühl vertrauen.

2. Du bist anders.

Vielleicht schwören alle deine Freunde auf Yoga, aber bei dir lösen Sonnengruss und Baum Stressreaktionen aus. Vielleicht kannst du in Gegenwart anderer Menschen optimal regenerieren, aber für deinen Partner sind solche Treffen Anstrengung pur. Das ist kein Grund zur Aufregung. Die Ursache für solch unterschiedliches Empfinden ist, dass Sympathikus und Parasympathikus nicht bei allen Menschen gleich programmiert sind. Es gibt keine allgemeingültige Formel dafür, wann der Parasympathikus anspringt. Um herauszufinden, was einem wirklich guttut, hilft eine bewusste Selbstreflexion. Maja Storch und Gunter Frank haben dazu einen Test erstellt. Mit ihm kannst du herausfinden, welche Tätigkeiten dir den höchsten Erholungswert bringen. Er beinhaltet sechs verschiedene Neigungen: Wärmeneigung, Sportneigung, Erregbarkeit, Aktivierbarkeit, sozialer Rückhalt und intellektuell-musische Betätigung. Nachdem du 18 Aussagen mit Punkten bewertet hast, siehst du, welche dieser Neigungen bei dir besonders stark ausgeprägt sind.

3. Du kannst entspannen.

Wenn du herausgefunden hast, womit du am besten entspannen kannst, ist der nächste Schritt logisch: umsetzen. Zugegeben, das ist wohl auch der schwierigste Schritt. Mit dem 24/7-Lebensstil, den wir heute pflegen, ist es umso wichtiger, Grenzen zu ziehen und Mañana-Pausen einzulegen. Am besten verteilst du mehrere Pausen über deinen Tag, mal kürzer, mal länger.

Tipp für den Haussegen:

Je mehr Familienmitglieder wissen, wie sie besonders gut entspannen, desto besser für den Familienfrieden. Wer Lust hat, nutzt den Test drum gleich, um auch die Bedürfnisse der restlichen Familie zu erfahren.

Welcher Mañana-Typ bist du? Hier geht’s zum Test