Massiver Umsatzeinbruch, Mitarbeitende im Homeoffice, Lieferengpässe: Leadership in Zeiten von Corona fordert besonders heraus. Führungskräfte müssen auf äussere Einflüsse reagieren, die grösstenteils unberechenbar sind und die sie in dieser Form noch nie erlebt haben. Gleichzeitig sollen sie ihr Mitarbeitenden sicher durch diese Phase schaukeln – und das häufig unter speziellen Arbeitsbedingungen. Der «Harvard Business Manager» hat sich kürzlich mit Wolfgang Jenewein, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen, über dieses Thema unterhalten.
Unsere drei wichtigsten Erkenntnisse aus dem Interview:
1. Neugier fördern
Der «Modus des Abarbeitens» führt Unternehmen künftig nicht unbedingt zum Erfolg. «Führungskräfte stehen nun vor der grossen Aufgabe, eine neugierige, offene Haltung in ihren Organisationen aufzubauen», so Wolfgang Jenewein. Neugier bewirkt, dass Situationen neu und mit Interesse betrachtet werden. Wer etwas Neues nicht von vornherein mit einem Stempel versieht, findet andere Lösungsansätze. Aus dieser offenen Haltung kann ein sogenanntes «Growth Mindset» entstehen – genau das, was unsere Unternehmen brauchen.
2. Mitgefühl zeigen – wenn es echt ist
Führen mit Mitgefühl klingt im ersten Moment seltsam, ist allerdings enorm wichtig. Empathie und eine wertschätzende Haltung der Führungskraft ihren Teammitgliedern gegenüber sind ein Grundstein erfolgreicher Leadership. Gelingt es der Führungskraft dann auch noch, den Sinn und Zweck von Massnahmen oder Aufgaben zu vermitteln, stärkt das die innere Motivation der Mitarbeitenden. Und was ist besser als ein motiviertes Team?
3. Auf sich selbst hören
Damit Führungskräfte diese Phase bestehen können, sollten sie gerade jetzt verstärkt auf Selbstmanagement setzen. Das betrifft zum Beispiel die Arbeitszeiten: «Führungskräfte sollten sich einen Tagesrhythmus suchen, der sie persönlich weiterbringt», so Jenewein. Das eigene Energielevel wahrnehmen und mit dem Körper arbeiten, anstatt gegen ihn.
Zum Interview mit Wolfgang Jenewein
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