Viele Menschen sind recht gut darin, die Mythen zu pflegen, die sie zum Nicht-Kreativ-Sein verdammen. Etwa dass wir Druck von aussen brauchen, um kreativ zu werden. Oder dass nur gewisse Menschen kreativ sein können – etwa so: «Du bist kreativ und hast immer gute Einfälle. Ich kann eben besser rechnen.» Natürlich ist das Unsinn. Kreativ sein kann jeder. Gewisse Faktoren können uns dabei unterstützen.
1. Grenzen
Struktur hilft, das Hirn auf Touren zu bringen. Zu viele Optionen sind kontraproduktiv. Wenn wir klare Rahmenbedingungen festlegen, innerhalb derer wir arbeiten, ist das für neue Ideen sehr nützlich. Beispiel gefällig?
- Rituale:
Eine Routine, die fest in deinen Tag eingebaut ist – egal ob körperliche Übungen,
Morgenseiten-Schreiben, Meditation oder der Start mit Kaffee - Zeitbegrenzungen: Eine Arbeit benötigt soviel Zeit, wie wir ihr einräumen. Setze dir ein klares (und realistisches) Limit, wieviel Zeit du etwa deinem nächsten Brainstorming gibst. Es ist verblüffend, wie viel man in nur fünf oder zehn Minuten erreichen kann.
2. Mut
Wer Neues erschafft, weiss noch nicht, wie es sein wird. Das leuchtet ein. Und impliziert einerseits, dass er oder sie den vertrauten Weg verlassen und nach anderem Ausschau halten muss. Andererseits nimmt man auch das Risiko in Kauf, dass die neue Idee keinen Erfolg haben könnte, dass andere sie ablehnen, dass man vielleicht selbst am Ende zugeben muss, Unsinn produziert zu haben. Schlimm ist das in den wenigsten Fällen. Bei den wenigsten unserer Entscheidungen geht es um Leben und Tod oder wir können sie rückgängig machen.
Scheitern ist Teil des Prozesses. Wer nicht hinfällt, lernt auch das Laufen nicht.
3. Gefühle
Ein enorm wirkungsvoller Treiber für Kreativität: positive Gefühle. Die US-amerikanische Forscherin Teresa Amabile fand heraus, dass Menschen dann am kreativsten sind, wenn es ihnen gut geht. Wer seine Arbeit glücklich ausübt, stolz darauf ist und von innen heraus motiviert ist, findet kreativere Lösungen als Menschen, die von Angst, Wettbewerb oder anderem Druck getrieben sind. Amabiles Tipp: «Finde heraus, welches Umfeld deine eigene intrinsische Motivation und Leidenschaft fördert. Und versuche, jeden Tag mehr davon zu bekommen.»